Ein einstiger Riese – Der USC Heidelberg

Wenn heute über deutsche Basketball-Vereine gesprochen wird, hört man meist Namen wie ALBA Berlin, FC Bayern München oder Brose Baskets Bamberg, doch über den USC Heidelberg spricht keiner mehr. Dabei hat nicht eines der gerade genannten Teams mehr Meisterschaften gewonnen als der USC. Doch wie kam es zu dem Aufstieg und dem Fall des Teams aus der fünftgrößten Stadt Baden-Württembergs?

Heidelberg als deutsche Basketball-Hauptstadt

Heute ist es kaum vorstellbar, doch Heidelberg war einst die unbestrittene Basketball-Hauptstadt von Deutschland. So gelang dem Heidelberger Turnerbund die deutsche Basketball-Meisterschaft in den Jahen 1948, 1951,1952 und 1953, und Mitte der 1950er-Jahre schickte sich ein weiterer Heidelberger Verein an die deutsche Basketball-Welt zu erobern. Die 1952 auf Initiative von Prof. Dr. Otto Neumann gegründete Basketball-Abteilung des USC schickte sich an, im Herren-, wie auch im Damenbasketball die Dominanz des Heidelberger Turnerbundes zu brechen. Dabei konnten zunächst sowohl die Damen als auch die Herren Erfolge feiern. So standen beide Teams des USC in den 1956 und 1957 in den Endspielen um die deutsche Meisterschaft. Wobei 1956 keines des beiden Teams gewinnen konnte. Die Finalserie 1957 stellt dann eine Besonderheit dar, da es in beiden Finalspielen zum Duell des USCs mit dem Heidelberger Turnerbund kam und so alle Teams in den Finalspielen aus Heidelberg kamen.

Gewinnen konnten jedoch nur die Herren des USC, die auch in den folgenden Jahren deutlich erfolgreicher waren. Sie gewannen zwischen 1957 und 1962 sechsmal in Folge den deutschen Meistertitel, und die Spieler des Teams prägten auch die deutsche Nationalmannschaft. Auch im weiteren Verlauf der 1960er und 1970er-Jahren war das Team sehr erfolgreich und konnte in der Saison 1966/67 sogar international für Furore sorgen, als sie erst gegen Real Madrid im Pokal der Landesmeister scheiterten. Ende der 70er-Jahre ging es jedoch bergab mit dem USC. Der Verein hatte verpasst, mit der zunehmenden Professionalisierung Schritt zu halten und stieg 1980 ab. Der Verein sollte in der Folge nie zur alten Stärke zurückfinden und spielt heute in der zweitklassigen ProA.